Eine knappe 0:1-Niederlage musste Tikaovic heute im Pokalspiel der dritten Runde gegen Leeds United F.C. einstecken. Gästestürmer Fernando Sanchez erzielte in der 65. Minute das goldene Tor für den Verein aus der fünften Division.
Zeichen von Unmut waren bei den Verantwortlichen Tikaovics aber nicht auszumachen. Lag das an der klaren Favoritenstellung von Leeds, gegen die ohnehin kaum jemand einen Sieg erwartet haben dürfte? Oder war es der Stolz auf die trotz allem sehr beachtliche Leistung der eigenen Mannschaft?
Weder noch! Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel äußerte sich Manager C4 dazu wie folgt:
"Tatsächlich muss ich gestehen, dass ein Sieg heute gar nicht unser Ziel und von meiner Seite aus nichtmal erwünscht gewesen ist. Zwar fühlen wir uns in der Außenseiterrolle nicht prinzipiell unwohl und haben in ähnlichen Situationen schon große Siege eingefahren, aber letztlich bin ich Realist: es war von vornherein klar, dass wir gegen eine Mannschaft wie Leeds - die immerhin unter den Top 100 der Setzliste steht - bei einer Pokalbegegnung mit Hin- und Rückspiel keine Chance haben würden. In einer Einzelpartie mag ja immer viel möglich sein, aber um hier zwei Pokalspiele zu überstehen, ist der Klassenunterschied einfach von vornhinein viel zu groß.
Anstatt also meine stärkste Elf für einen aussichtslosen Kampf aufzuopfern und Kräfte vergeuden zu lassen, die in den wichtigen Ligaspielen, die folgen, dann vielleicht fehlen würden, habe ich diese Gelegenheit lieber genutzt, um meinen jungen Nachwuchsspielern ein wenig Spielpraxis gegen einen absoluten Topgegner sammeln zu lassen.
Um zu vermeiden, dass diese zu ängstlich ins Spiel gehen und am Ende womöglich komplett auseinandergenommen werden, war ich so frei, den Spielern als zusätzliche Motivationsspritze eine Siegprämie in, äh ... nicht unbeträchtlicher Höhe zu versprechen. Nun war es natürlich nie geplant, dass diese tatsächlich zur Auszahlung kommt, aber meine Spieler, diese gierigen Hunde, haben derart angespornt eine Leistung gezeigt, wie ich sie ihnen kaum zugetraut hätte.
So kam es dann also, dass wir die Partie gegen Leeds wesentlich offener gestalten konnten, als es geplant war, und mit jeder Minute, die es 0:0 stand, hab ich den anklagenden Blick unseres Schatzmeisters deutlicher im Rücken gespürt.
Das 1:0 von Sanchez war in gewisser Weise also nicht nur für den Gegner, sondern auch für unsere klamme Vereinskasse eine Erlösung. Und die Spieler werden auch im Rückspiel wieder die Möglichkeit bekommen, ihre Leistungsbereitschaft zu beweisen. Mal sehen, ob ihnen das auch ohne Siegprämie gelingen wird."
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