Eine Erfahrung, die Tikaovic einmal mehr in der heutigen vierten Pokalrunde machen durfte. Da der Verein nie zuvor bis in die fünfte Runde gekommen ist, waren die Hoffnungen groß, Historisches zu erreichen. Der Gegner Bad Taste war knackig schwer, wie es einer vierten Runde angemessen ist, schien aber durchaus nicht unüberwindbar zu sein. Also ging man taktisch so vor, wie man das in einer KO-Runde gegen ein favorisiertes Team eben macht: 4-5-1, hinten dicht machen und vorne darauf hoffen, dass die wenigen zu erwartenden Chancen konsequent genutzt werden.
Nur braucht es dazu eben auch brauchbares Stürmermaterial. Dummerweise fielen bei Tikaovic zwei von drei Stürmern verletzungsbedingt aus, und der dritte hielt es für eine gute Idee, sich gerade jetzt eine Formkrise zu gönnen. Also tat Manager C4, was er zuvor noch nie getan hat: einen Allrounder aus dem Mittelfeld in die Spitze stellen. Soll ja ein ganz brauchbares Vorgehen sein. Dieser Allrounder war Bruno Ostendorf. Der neigt zu launischem Verhalten und war damit der perfekte Kandidat für dieses kleine Vabanquespiel. Alles oder nichts!
Leider sollte es "nichts" werden. Denn unglücklicherweise entschied sich der Gegner (und der Fußballgott weiß, wie er auf die Idee gekommen ist), ausgerechnet Ostendorf, den schwächsten der zu erwartenden Mittelfeldformation, in Manndeckung zu nehmen.
Das Ergebnis war natürlich, dass Bruno ein verdammt mieses Spiel machte. Und da er der einzige Stürmer war, bedeutete das eine verdammt miese Chancenverwertung. Womit wir wieder am Anfang wären. Denn das ärgerlichste an der ganzen Geschichte ist, dass Tikaovic ein exzellentes Spiel machte. Davon zeugen nicht nur 55% Ballbesitz, sondern auch 7:4 Torchancen, wesentlich mehr, als man sich hätte ausrechnen können. Nur genutzt wurde von diesen Chancen dann eben ... gar keine.
Oh, ein Tor hat Tikaovic durchaus erzielt. Das war allerdings ein Eigentor des gegnerischen Abwehrspielers, zählt also wohl kaum als genutzte Torchance. Und doch hätte das fast genügt, um C4´s Mannen zumindest ins Elfmeterschießen zu bringen, aber letztlich gelang dem nordirischen Gegner der 2:1-Siegtreffer - wie sollte es an einem solchen Tag anders sein - in der 120. Minute.
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